Vegane Plätzchen, davon hätte Falco heute geträumt.
Mutter? Oh, Mutter! Der Mann mit dem Keks ist da!
Mutter, der Mann mit dem Keks ist da!
Ja, mein Junge, das weiß ich ja!
Mutter, der Mann mit dem Keks ist da!
Ja, mein Junge, das weiß ich ja! Ich hab kein Geld und du hast kein Geld! Wer hat den Mann mit dem Keks bestellt? Ich hab kein Geld und du hast kein Geld! Wer hat den Mann mit dem Keks bestellt?
Mutter, der Mann mit dem Keks ist da! (Originallied auf Lied auf YT)
Hätte Falco vegane Plätzchen gekannt, sein Song hätte bestimmt so gelautet.
Und nun meine Top 10: Vegane Plätzchen des Jahres 2025. Ein Kracher jagt den anderen.
Und ein Tipp, der für alles gilt. Immer die Teigreste aus der Schüssel und vom Mixer oder Teigschaber selber essen (wenn ihr nur für euch backt, ablecken). Davon bekommt niemand Bauchweh aber es ist pures Glück für die Seele. Und bitte macht euch keinen Stress weil die Plätzchen nicht so perfekt aussehen wie bei irgendwelchen Foodbloggern oder Influencern. Plätzchen sind vielfältig und unperfekt, genauso wie wir echte Menschen und nicht die Show in den sozialen Medien. Wir backen hier vegane Plätzchen um sie zu essen, glücklich zu sein und ganz wichtig das Tierleid auch zu Weihnachten zu verringern.
Vanille Kipferl – ein Klassiker aus Wien. Woher sonst? Alles Gute kommt aus Wien.

Ihr braucht nur diese paar Zutaten für diese veganen Plätzchen und bitte kein Zubehör wie Kipferl-Bleche nutzen. Das ist unwürdig und funktioniert nicht.
- 250 g Mehl
- 70 g Zucker
- 100 g gemahlene Mandeln – Haselnüsse gehen auch, sind die nachhaltige Version. Aber auch Sünde.
- 210g vegane Margarine
- 1 Prise Salz
- 1 EL Zitronensaft
- 1 Päckchen Vanillezucker zum Bestreuen
- 100 g Puderzucker zum Bestreuen
Nun müsst ihr nur noch Mehl, Zucker, Mandeln, Margarine, Salz und Zitronensaft in eine Schüssel geben und mit der Hand zu einem Teig verkneten. Und wenn ihr den Teig nicht so gerne anfassen mögt oder hygienisch arbeiten wollt, dann zieht schwarze Latexhandschuhe an. Weiße oder blaue gehen zur Not auch.
Habt ihre einen schönen Teig hinbekommen, dann diesen in ein verschließbares Tupper packen, verschliessen nicht vergessen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Ihr könnt natürlich auch Frischhaltefolie nehmen und den Teig darin einwickeln.
Am nächsten Tag kommt dann das Backen.
Als erstes den Backofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und während der Backofen heizt aus dem Teig kleine Kugeln herauslösen und diese zwischen den Händen zu spitz zulaufenden Hörnchen, sprich Kipferl formen. Halbmondförmig wie kleine Milchhörnchen auf Backpapier setzen. Es gibt auch Methoden, wie ihr mit einem Glas Halbmonde machen könnt. Aber das Rollen mit der Hand soll angeblich für die Teigstruktur wichtig sein. Da ihr aber auch keine Kipferlindustrie betreiben wollt, nehmt euch die Zeit jedes einzelne Kipferl mit Liebe und Hingabe zu formen.
Die Vanillekipferl dann im heißen Backofen ca. 10 Minuten backen – tendenziell eher kürzer, da sie leicht verbrennen, wie fast alle Plätzchen.
Nun kommt die schöne Puderei. Nicht das Pudern, was sie in Wien sagen und auch mit Liebe zu tun hat sondern den Vanillezucker und Puderzucker vermischen und die mit Liebe gebackenen Kipferl, wenn sie etwas abgekühlt sind, vorsichtig darin wenden. Aber Achtung, die Kipferl sind sensibel, nur sanft pudern.
Gewürzplätzchen – Leckerei aus dem hohen Norden

Dieses Rezept ist an schwedische Gewürzplätzchen angelehnt. Ob sie in Schweden auch so gemacht werden, kann ich nicht sagen. Aber sie sind sehr läcker. Auch Hildegard von Bingen hat schon im Mittelalter Gewürzplätzchen gebacken. Das Gebäck hat viele verschiedene Traditionen. Und auch als vegane Plätzchen sind sie nur geil.
Macht ruhig 2 Portionen oder 3. Die Dinger sind einfach nur ein veganer Genuss. Ihr braucht auf alle Fälle folgendes:
- 175 g vegane Butter
- 150 g feiner Zucker oder Muscovado-Zucker
- 150 g Zuckerrübensirup, ja dieses braune klebrige Zeugs von Grafschafter
- 400 g Weizenmehl
- 1 EL Ingwerpulver
- 1 EL Zimt
- 1 TL fein gemahlener Pfeffer
- 1 TL gemahlener Kardamom
- 1 TL Backpulver, ich steh da ja auf Royal Baking Powder und bring es mir immer aus dem Urlaub mit.
- ½ TL Salz
- Für die Verzierung (optional) 100 g Puderzucker und einige Tropfen Zitronensaft sowie vegane Streusel und wer es farbig mag vegane Lebensmittelfarbe oder Fruchtsäfte / Marmelade zum färben des Gusses. Achtet drauf, Rot ist oft aus echtem Karmin und das wird aus Läusen gewonnen und Perlen sind oft mit Schellack überzogen, was auch von Läusen stammt. Und in manchen Perlen ist Laktose (Milchzucker) drin. Zitronensaft ist auch kein muss, das geht auch mit Wasser pur.
Die Zubereitung ist auch hier wieder einfach.
Butter und Zucker in eine Schüssel geben und kurz mit dem elektrischen Handrührer cremig, aber nicht zu schaumig schlagen – für Fitnessfans es soll auch mit einem Schneebesen gehen. Den Sirup dazugeben und alles zu einer einheitlichen Masse verrühren. Die trockenen Zutaten in eine andere Schüssel geben, vermengen und mit der Buttermasse mischen, ohne wirklich zu kneten, da der Teig sonst zäh wird. Hier solltet ihr wirklich schwarze Handschuhe tragen, da es eine fettige und klebrige Angelegenheit ist.
Habt ihre einen schönen Teig hinbekommen, dann diesen in ein verschließbares Tupper packen, verschliessen nicht vergessen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Ihr könnt natürlich auch Frischhaltefolie nehmen und den Teig darin einwickeln.
Am nächsten Tag kommt dann das Backen.
Den Backofen auf 170 °C vorheizen. Etwas weniger als bei den Kipferln.
Den Teig zwischen zwei Blättern Backpapier ausrollen (das ist das beste für alle veganen Teige). Vergeßt gemehlte Arbeitsfläche oder gemehltes Nudelholz.
Vegane Plätzchen ausstechen und mit reichlich Abstand auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Die Plätzchen 10 Minuten im Ofen knusprig backen. Achtung: Sie verbrennen verdammt schnell, wenn du sie zu lange oder zu heiß backst und Du siehst es wegen des dunklen Teigs nicht sofort. Alle Plätzchen wirken, wenn sie aus dem Ofen geholt. werden nur „unreif“. Sie sind sehr empfindlich und weich. Sie härten beim abkühlen aus. Also keine angst, wenn ihr sie rausholt und sie noch weich sind.
Die Plätzchen nun auf einem Kuchengitter (zur Not auch auf dem Backblech) abkühlen lassen und dann mit Zuckerguss bepinseln. Für den Zuckerguss Puderzucker mit Zitronensaft oder Wasser verrühren. Nicht zu viel Flüssigkeit auf einmal zugeben, da er sonst schnell zu dünn wird. Am besten Teelöffelweise.
Zum Bestreichen geht ein weicher nicht haarender Pinsel gut. Die Plastikbackpinsel nicht so sehr. Und für Details ein Essstäbchen nutzen.
Hildabrödle – ein Klassiker aus Baden – auch als vegane Plätzchen

Jetzt geht es von Schweden ins Badische. Hildabrödle sind nach der Großherzogin Hilda von Nassau benannt. Sie sind woanders auch als Spitzbuben oder Linzer Plätzchen bekannt. Die Rezept ähneln sich. Und lecker sind sie alle. Es gibt sie mit Puderzucker bestreut oder mit Zuckerguss überzogen. Ihr braucht folgendes:
Ein veganes Ei, bestehend aus:
- 4 EL Kichererbsenmehl
- 4 EL neutrales Öl
- etwas Wasser
und die restlichen Zutaten
- 250 g vegane Margarine
- 200 g Puderzucker
- 500 g Mehl
- ½ Päckchen Backpulver
- ½ Päckchen Vanillezucker
- vegane Marmelade, rot
Für die Glasur:
- 250 g Puderzucker
- 3-4 EL Wasser
Aus Kichererbsenmehl, Öl und etwas Wasser einen Ei-Ersatz anrühren. Sollte nicht zu flüssig sein. Aus den restlichen Zutaten den Teig mit der Hand kneten, dann den Ei-Ersatz hinzugeben und untermischen, dass es schön verteilt ist.
Habt ihre einen schönen Teig hinbekommen, dann diesen in ein verschließbares Tupper packen, verschliessen nicht vergessen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Ihr könnt natürlich auch Frischhaltefolie nehmen und den Teig darin einwickeln.
Diesmal Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Es gibt für dies Sorte Plätzchen extra Ausstecher, die das Loch im oberen Keks machen. Das gibt es in allen erdenklichen Formen.
Den Teig zwischen zwei Blättern Backpapier ausrollen und mit einer Ausstechform ausstechen – natürlich das obere Backpapier wegnehmen. Bei der Hälfte der so entstandenen Plätzchen mit einer kleineren Ausstechform die Mitte ausstechen. Bei manchen Formen und je nach Teigkonsistenz ist es besser erst das Kleine in der Mitte auszustechen und dann den großen Keks. Die kleinen ausgestochenen Kekschen könnt ihr mitbacken und entweder als Minikekse nutzen oder auf die anderen draufkleben, als Keksbrosche sozusagen.
Ach ja, dieser vegane Teig ist ein bißchen zickig. Aber die Kekse sind dafür super lecker.
Die Hildabrödlehälften und die Broschen mit Abstand aufs Backpapier setzen. Die veganen Plätzchen im heißen Backofen max. 10 Minuten backen, anschließend auf einem Tortengitter (zur Not auch auf dem Backblech) abkühlen lassen.
Die Plätzchen ohne Loch mit Marmelade bestreichen und die Plätzchen mit Loch draufkleben. Aus Puderzucker und Wasser einen Guss anrühren. Die Plätzchen mit Zuckerguss bestreichen und vor dem Aushärten die Broschen aufkleben, dann aushärten lassen und anschliessend die vorsichtig die Broschen bemalen.
Vorsicht, wenn der Guss zu flüssig ist streicht ihr das Loch zu. Das wäre schade. Zum Bestreichen geht ein weicher nicht haarender Pinsel gut. Die Plastikbackpinsel nicht so sehr. Und für Details ein Essstäbchen nutzen.
Ausstechplätzchen / Butterplätzchen – ohne die ist Weihnachten nicht Weihnachten

Was wäre Weihnachten in Deutschland ohne die ganz ordinären Ausstech- bzw. Butterplätzchen? Auch für vegane Plätzchen ist der Grundteig hier immer eine Variante des Mürbeteiges. Wußtet ihr, dass es im österreichischen hochdeutsch Keks heißt und im deutschen Hochdeutsch heißt Plätzchen. Und Keks kommt vom englischen Cake aber in Großbritannien heißen sie Biscuits in den USA aber Cookies.
Entstanden ist die europäische Tradition in den mittelalterlichen Klöstern wo zu ehren Jesu Geburt Plätzchen mit christlichen Motiven gebacken wurden. Später im 18. Jahrhundert war es ein Hobby der Reichen, da die Zutaten noch teuer waren. Das änderte sich erst mit der Herstellung des Rübenzuckers. So nun zum Rezept.
Zutaten für den Teig, das gibt eine Menge vegane Plätzchen:
- 600 g Mehl
- 400 g vegane Margarine
- 200 g Zucker
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Mehl, Margarine, Zucker, Vanillezucker und Salz in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einem Teig verkneten. Habt ihre einen schönen Teig hinbekommen, dann diesen in ein verschließbares Tupper packen, verschliessen nicht vergessen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Ihr könnt natürlich auch Frischhaltefolie nehmen und den Teig darin einwickeln.
Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Ein oder besser gleich mehrere Backbleche mit Backpapier belegen und dann mit einem Nudelholz den Teig zwischen zwei Backpapieren ausrollen und mit den gewünschten Formen die Plätzchen ausstechen (vorher das obere Backpapier wegnehmen), vorsichtig aus den Ausstechformen lösen und auf das Backpapier setzen. Wichtig ist, dass alle Plätzchen die ungefähr gleiche Dicke haben. Das gelingt am Anfang sowieso nicht. Legt die dünneren nach vorne aufs Backblech, da ist der Ofen kälter.
Die Plätzchen im heißen Backofen max. 10 Minuten backen. Es kommt immer auf den Backofen an. Mit den Jahren entwickelt ihr ein Gefühl dafür, zumindest nach dem dritten Blech wisst ihr es.
Anschließend eure kleinen leckeren Kunstwerke auf einem Tortengitter (zur Not auch auf dem Backblech) abkühlen lassen anschliessend verzieren. Puderzuckerguss läßt sich gut mit Fruchtsaft, Lebensmittelfarbe oder Marmelade färben. Zum Bestreichen geht ein weicher nicht haarender Pinsel gut. Die Plastikbackpinsel nicht so sehr. Und für Details ein Essstäbchen nutzen. Vorsicht bei gekauften Dekorsachen, achtet drauf, dass es vegan ist.
Engelsaugen oder Husarenkrapferln – eine Erinnerung an die KuK Monarchie

In Deutschland sind sie eher unter dem Begriff Engelsaugen bekannt, sie stammen aber wie so vieles an leckerem Gebäck aus Österreich und heißen dort Husarenkrapferl – der Name soll wohl an die Rot-Weißen Husarenuniformen in der KuK Monarchie erinnern. Darum traditionell Johannisbeergelee. Die KuK-Monarchie ist nicht mehr, Husaren haben ausgedient und jede:r hat eine andere Lieblingsmarmelade, also sei es euch freigestellt sie anders zu füllen.
Diese Kekse gehören zu den leichteren und bestehen aus einem Mürbteig mit Marmeladenauge. Und es muss nichts ausgerollt werden. Das macht es ein schnelles Rezept. Und es geht sogar ohne den Teig kaltzustellen. Also wenn keine veganen Plätzchen zuhause sind und sich Besuch angesagt hat, können sie schnell zubereitet werden.
Wenige Zutaten werden benötigt:
- 140 g Weizenmehl
- 40 g Puderzucker
- 8 g Vanillezucker
- 90 g vegane zimmerwarme Butter
- ca. 30 g Marmelade / Konfitüre nach belieben.
Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Das Mehl, den Puderzucker und den Vanillezucker in eine große Schüssel geben. Die Butter in grobe Stücke teilen, bei zimmerwarmer Butter geht das sehr gut mit einem Löffel, und dazugeben. Anschliessend mit den Händen (Handschuhe nicht vergessen) zu einem glatten Teig verkneten.
Aus dem Teig kleine Kugeln formen, auf das vorbereitete Backblech legen und mit dem Finger jeweils eine kleine Mulde in den Teig drücken. Alternativ bieten sich auch die amerikanischen Messlöffel an. Die machen schöne Mulden.
Die Konfitüre mithilfe eines kleinen Löffels in die Mulden füllen und die Plätzchen auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen etwa 10 Minuten backen, bis sie lecker aussehen, anschließend auf einem Tortengitter abkühlen lassen und dann an die lieben Gäste verteilen.
Spekulatius – eine edle Köstlichkeit vom Niederrhein

Der Spekulatius ist einer der bekanntesten Klassiker unter den Weihnachtsplätzchen. Lange Zeit galt es als teures und edles Gebäck, da es exotische Gewürze enthält.
Die Herkunft ist nicht ganz geklärt, die Niederlande, Belgien und Westfalen beanspruchen die Herkunft für sich. Auch um die Namensherkunft ist keine 100% Einigkeit vorhanden. Aber das soll uns egal sein, solange sie lecker sind. Traditionell gab es sie zum Nikolaustag.
Es handelt sich auch hier um einen abgewandelten Mürbteig. In meiner Version mit Dinkelvollkornmehl – es wird dadurch aber nicht gesünder…
- 300 g Dinkelvollkornmehl
- 100 g gemahlene Haselnusskerne
- 120 g Zucker
- 18 g Vanillezucker
- 1 Päckchen Spekulatiusgewürz (Gibt es z.B. von Ostmann Gewürze)
- 1 Prise Salz
- 180 g vegane zimmerwarme Butter
- 6 EL PflanzenMILCH – ich weigere mich von Drink zu reden. Ein Drink ist mit Alkohol und wird an der Bar getrunken.
Das Mehl, die Haselnüsse, den Zucker, den Vanillezucker, das Spekulatiusgewürz und Salz in eine große Schüssel geben. Die Butter mit einem Löffel in grobe Stücke teilen und mit in die Schüssel geben.
Die Pflanzenmilch hinzufügen, mit den Händen alles zu einem glatten Teig verkneten.
Habt ihre einen schönen Teig hinbekommen, dann diesen in ein verschließbares Tupper packen, verschliessen nicht vergessen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Ihr könnt natürlich auch Frischhaltefolie nehmen und den Teig darin einwickeln.
Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Den Teig zwischen zwei Backpapierblättern ungefähr 3mm ausrollen.
Falls vorhanden, mit einer Spekulatiuswalze Plätzchen ausstanzen, ansonsten eine beliebige Ausstechform verwenden. Da vegane Teige immer etwas schwerer zu bearbeiten sind als ihre tierischen, Varianten empfehle ich Ausstecherle mit Motiv. Der Teig klebt nämlich recht fies.
Die Kekse auf das vorbereitete Backblech legen und auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen etwa 10 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Die Kekse auf einem Kuchengitter abkühlen lassen und anschliessend in luftdicht verschließbare Dosen verräumen.
Zimtsterne – mit einer veganen Wunderzutat
Zimtsterne sind auch ein Klassiker und sind in der veganen Bäckerei etwas komplizierter. Warum? Es wird eine besondere Zutat benötigt. Aqua Faba, das Wasser von Kichererbsen. Früher musste dafür dann noch ein Kichererbsen Gericht gekocht werden, um das Wasser aus der Dose zum Backen zu nutzen. Da die vegane Lebensweise immer populärer wird – außer in Frankreich – gibt es jetzt auch schon Aqua Faba im Tetrapack. Aber ein leckeres Chana Masala, also ein indisches Kichererbsen Curry sei trotzdem allen ans Herz gelegt. Nun aber zu den Zutaten.
Für den Teig:
- 150 g gemahlene Mandelkerne
- 150 g gemahlene Haselnusskerne
- 175 g Puderzucker
- 8 g Vanillezucker
- 1-2 TL Zimt, gemahlen
- ½ EL frisch abgeriebene Orangenschale
- 60 ml gekühltes Aquafaba
Für die Glasur:
- 40 ml gekühltes Aquafaba
- 50 g Puderzucker
Für den Teig alle Zutaten bis auf das Aquafaba in eine große Schüssel geben und mit der Hand vermengen. Das Aquafaba mit dem Schneebesen (entweder mit dem Mixer oder mit der Hand)steif schlagen, unter den Teig heben und verkneten.
Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 1 Stunde kalt stellen.
Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Zwischen zwei Blättern Backpapier den Teig etwa 5-8 mm dick ausrollen.
Mit einer Sternenform oder jeder anderen Form Plätzchen ausstechen, auf das vorbereitete Backblech legen und auf der mittleren Schiene im Backofen ca. 8 Minuten backen. Fertige vegane Plätzchen auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Für die Glasur das Aqua Faba steif schlagen (wie bei Eischnee, kalte fettfreie Schüssel hilft, ist aber nicht ganz so ausschlaggebend). Langsam den Puderzucker dazugeben und weiter rühren, bis ein dickflüssiger Guss entsteht. Die Zimtsterne damit wie folgt bestreichen. Dafür mit einem Löffel etwas Glasur auf die Mitte des Sterns geben und mit einem Stäbchen die Sternspitzen mit Glasur bedecken und trocknen lassen. Die Zimtsterne in luftdicht verschließbare Dosen verräumen oder gleich aufessen
Es gibt auch Rezepte ohne Aqua Faba, die nur mit kaltem Wasser auskommen, auch wird bei anderen die Glasur mitgebacken. Aber das trau ich mir bei meinem unzuverlässigem Backofen nicht.
Kokos Makronen – Kokosbusserl – ein Überbleibsel der Kolonialzeit

Auch ein Plätzchen, dass in der Weihnachtsbäckerei nicht vergessen werden darf. Durch die koloniale Ausbeutung anderer Länder kam die Kokosnuss und ihre Produkte wie die Kokosflocken Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa und in die USA. Die Kokosmakronen sind eine Abwandlung der klassischen Makrone, die auf französische Klöster des 9. Jahrhunderts zurück geht.
Hier verweise ich Euch einfach auf das tolle Rezept von Zucker und Jagdwurst: Kokosmakronen
Ich mache sie nicht kugelig sondern nehme einen Makronenportionierer und ich habe eine fertige vegane Schokoglasur genutzt.
Snickerdooles – amerikanisches Zimt-Zucker-Glück
Nun reisen wir für unser vorletztes Plätzchen nach Neuengland. Der Legende nach stammt der Keks aus Deutschland und Snickerdoodle sei eine Verballhornung des deutschen „Schneckennudel“. Das Gebäck Schneckennudel gibt es im Schwäbischen wirklich. Aber die Geschichte ist nur eine Legende…
Damit es sich lohnt hier das Rezept für 20 leckere Doodles…
Die Zutaten für den Teig:
- 60 g neutrales Öl
- 125 g heller Rohrzucker
- 1 Sojajoghurt natur
- 0,25 TL gemahlener Zimt
- 140 g Weizenmehl (Type 405)
Und die Zutaten für den Zimtzucker:
- 90g heller Rohrzucker
- 4 TL gemahlener Zimt
In einer Schüssel Öl, Zucker und Joghurt mit einem Schneebesen vermengen. Den Zimt einrühren, dann nach und nach das Mehl mit vorsichtig untermischen. Achtung neigt zum klumpen. Der Teig ist sehr flüssig. Eventuell noch etwas mehr Mehl nehmen.
In einer anderen Schale Zucker und Zimt für den Zimtzucker mischen.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Nun braucht ihr eine Teigkugel. Am besten geht es wenn ihr mit einem Esslöffel (Toptip: amerikanische Messlöffel) Teig in die mit Zimtzucker gefüllte Hand gebt und dann den Teig in die Zimtzuckermischung fallen lasst. Dann eine Kugel formen und aufs Backblech legen. Die Kugel etwas flach drücken. Mit dem restlichen Teig ebenso verfahren und die Kekse mit Abstand auf dem Blech verteilen, denn sie verlaufen beim Backen etwas und gehen ein wenig auf.
Im Backofen bei 180 °C ca. 8-9 Minuten backen. Vor dem Verzehr etwas abkühlen lassen. Tendenziell eher 9 Minuten. Die Kekse sind bei dieser Variante recht soft.
Wenn ihr Alkohol und Rosinen mögt, dann könnt ihr am Tag vorher Rosinen in Whisky einlegen und diese vor dem Backen mit in den Teig geben…
Es ist einer meiner Lieblingskekse. Süßkram können sie in Amerika schon auch gut…
Glühweinplätzchen – der Weihnachtsmarkt zum knabbern

Nichts gehört so sehr zu Weihnachten wie ein Weihnachtsmarkt und nichts so sehr zu einem Weihnachtsmarkt wie eine Tasse Glühwein. Heute gibt es den auch schon in vegan und alkoholfrei. Wein ist nicht immer vegan, er kann mit Fischblase oder Gelatine (Rinder/Schweineknochen) geklärt sein. Ich nutze hier die alkoholfreie Variante, damit es so inklusiv wie möglich ist. Ihr könnt aber gerne normalen nehmen, und wenn ihr es mögt, mit Schuss…
Die Zutaten sind folgende:
- 180 g Weizenmehl
- 60 g Puderzucker
- 15 g Kakaopulver
- 125 g vegane zimmerwarme Butter
- Für die Creme ca. 8 TL vegane Nuss-Nougat-Creme
Für den Guss:
- 90 g Puderzucker
- ca. 15 ml Glühwein
Den Backofen auf 180 °C Ober /Unterhitze vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.
Für den Teig das Mehl, den Puderzucker und das Kakaopulver in eine große Schüssel sieben. Die Butter mit dem Löffel zufügen und mit den Händen alles einem glatten Teig verkneten. Denkt an die Handschuhe.
Den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier etwa 5 mm dick ausrollen. Mit einer einfachen symetrischen Form Plätzchen ausstechen, auf die vorbereiteten Backbleche legen und auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen etwa 8 Minuten backen. Anschliessend die Kekse auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Auf die eine Hälfte der Plätzchen jeweils ¼ TL Nuss-Nougat-Creme geben, die andere Hälfte jeweils darauflegen und leicht andrücken. Und den ersten probieren ob es euch genug Schokocreme ist. Und wenn ihr euch nicht sicher seid, probiert einen zweiten…
Nun für den Guss den Puderzucker in eine Schüssel schütten. Den Glühwein vorsichtig dazugeben und zu einem glatten Guss verrühren, wenn er euch zu steif ist noch ein klein wenig mehr Glühwein zufügen. Den Guss mit einem kleinen Löffel oder Pinsel auf den Plätzchen verteilen, trocknen lassen und die Plätzchen in luftdicht verschließbare Dosen verräumen.
Alles hat ein Ende nur der Keks hat drei
So ihr lieben das war es. Vegane Plätzchen machen Weihnachten ein weiteres Stück mehr zum Fest der Liebe. Denn nun sind die Tiere nicht die Leid tragenden.
Die Rezepte hab ich mir natürlich nicht selber ausgedacht, ich bin ja kein Rezeptentwickler. Inspiriert haben mich folgende Bücher (alle Links zu Genial Lokal, dort könnt ihr online bestellen und zu eurem Buchladen des Vertrauens liefern lassen):
- Schwäbisch vegan von Lisa Geiger Link zu Genial Lokal
- Vegane Weihnachtsbäckerei von Caroline Loße Genial Lokal
- Weihnachtlich Vegan von Anja Sagon Genial Lokal
- Vegan und Günstig von Marie Laforêt Genial Lokal
- Vegane Lieblingskuchen von Maartje Borst Leider Ausverkauft Link zur niederländischen Homepage
- Zucker und Jagdwurst, toller Blog und tolle Rezepte Link
- Der Tischläufer mit dem schwarzen Weihnachtsmann ist aus dem Etsy Shop von Nam Avo.
Wenn ihr Interesse an veganem Kochen und Backen habt, ich kann euch tolle Koch und Backbücher empfehlen. Webseiten solltet ihr ja alle selber finden können.
Ein Tip für Online Rezepte:
Oft (eigentlich fast immer) sind die Online-Rezept in sehr viel Bla eingebunden, das hat nur einen Zweck, das Google Ranking zu erhöhen. Wenn ich etwas kochen möchte nervt mich das manchmal. Und da gibt es eine tolle Hilfe: https://cooked.wiki
Bei Cooked Wiki gebt ihr die Url zur Rezeptseite ein und dann wird alles bis auf das Rezept und die Zutaten entfernt. Und wenn ihr euch anmeldet könnt ihr die Rezepte auch noch speichern….
Ein hoch auf vegane Plätzchen. Euch allen eine schöne Winterzeit mit tollen Plätzchen und viel Zeit mit den Menschen, mit denen ihr sie verbringen wollt.
